Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
in den kommenden vier Jahren werden von Bundesregierung und Bundestag - in vielen Fällen in enger Verzahnung mit den Bundesländern und der Europäischen Union - entscheidende Weichen für die Filmwirtschaft gestellt. Was für den Film die Kernpunkte des Koalitionsvertrages sind und wo die Akzente in der Kulturpolitik gesetzt werden, stellt Ihnen der aktuelle SPIO-Newsletter vor. Daneben berichten wir wie gewohnt über aktuelle Projekte und Themen aus FSK und SPIO.
Schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr
wünscht mit herzlichen Grüßen
Manuela Stehr
Präsidentin der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.
4. Ausgabe, Dezember 2013
Koalitionsvertrag kündigt Neuerungen für die Filmwirtschaft an
Monika Grütters folgt auf Bernd Neumann
Deutsche Filmakademie neues SPIO-Mitglied
Intermediäre müssen Piraterie-Bekämpfung unterstützen
EU-Kinomitteilung bestätigt Förderpraxis
Gegen Änderung der 7-Tag-Regelung für Mediatheken
FSK-Forschungsprojekt zur Wirkung von Filmen
Zentrum für Kinderschutz im Internet (I-KiZ) gestärkt
FSK-Prüfertagung zum Thema Jugendgefährdung
41. Deutscher Filmball in München
Links
Startplan 11/2013
Statistik: Filme im TV (2003-2012)
Koalitionsvertrag kündigt Neuerungen für die Filmwirtschaft an
In der kommenden Legislaturperiode soll Bewegung in die Novellierung des Urheberrechts kommen. Der Koalitionsvertrag stellt in Aussicht, Urheber und Kreative durch verbindliche internationale Regelungen effektiver zu schützen und Diensteanbieter bei der Durchsetzung des Rechts stärker in die Verantwortung zu nehmen. Er sieht allerdings ebenfalls vor, die WLAN-Haftung einzuschränken und die Rechte der Verbraucher zulasten von Urhebern und Kreativen zu stärken.
Die Filmförderung, das Freihandelsabkommen (TTIP), der Jugendschutz, das Filmerbe und die deutsche Medienordnung sind auch Gegenstand des Koalitionsvertrags. Für die Filmwirtschaft relevante Aspekte des Koalitionsvertrages haben wir für Sie in einer "SPIO-Notiz" zusammengefasst. Gerne können Sie das PDF beim Berliner Büro der SPIO per Mail anfordern.
Monika Grütters folgt auf Bernd Neumann
Nach vier Jahren als Vorsitzende des Kulturausschusses im Deutschen Bundestag ist die CDU-Abgeordnete Prof. Monika Grütters nun zur Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ernannt worden. Zu ihren Hauptaufgaben im neuen Amt zählt sie unter anderem die Reform des Urheberrechts, die weitere Stärkung des Filmstandorts Deutschland und die Digitalisierung des kulturellen Erbes.
SPIO-Präsidentin Manuela Stehr zur Ernennung der neuen Kulturstaatsministerin: "Ich bin sehr glücklich, dass mit Monika Grütters eine Politikerin mit Leidenschaft, Kompetenz und Stärke dieses für unsere Gesellschaft und ihre Zukunft so wichtige Amt übernimmt."
Deutsche Filmakademie ist neues Mitglied der SPIO
In ihrer Mitgliederversammlung am 27. November 2013 haben die in der SPIO organisierten Filmverbände den Aufnahmeantrag der Deutschen Filmakademie einstimmig bewilligt. Die Deutsche Filmakademie ist damit seit Dezember außerordentliches Mitglied der SPIO.
"Wir freuen uns sehr über das eindeutige Votum der SPIO-Mitglieder", sagt Alfred Holighaus, einer der Geschäftsführer der Deutschen Filmakademie. "Das sehen wir auch als Anerkennung unseres konsequenten Engagements in wichtigen Fragen, die die Branche beschäftigen."
Insgesamt sind nun 18 Verbände im Dachverband der deutschen Filmwirtschaft zusammengeschlossen.
Signalwirkung aus Frankreich: Intermediäre müssen Piraterie-Bekämpfung unterstützen
Am 28. November 2013 hat ein französisches Gericht entschieden, dass in Frankreich tätige Internetzugangsanbieter und Suchmaschinenbetreiber insgesamt 16 urheberrechtsverletzende Webseiten blockieren bzw. aus ihrem Suchindex streichen müssen. Mit diesem Urteil hat erstmals ein Gericht festgestellt, dass Suchmaschinen als Intermediäre dazu beitragen können, Internetpiraterie einzudämmen - insbesondere, wenn die De-Indexierung von Webseiten in der Internetsuche einher geht mit anderen Schutzmaßnahmen wie den Abruf von Inhalten durch Access Provider zu erschweren. Zugleich legte das Gericht jedoch auch fest, dass Provider und Suchmaschinenbetreiber die Kosten für diese technischen Maßnahmen bei den Rechteinhabern einwerben können.
EU-Kinomitteilung bestätigt Förderungspraxis
Die bewährte Regelung, Filmfördergelder an regionale und nationale Ausgaben zu binden, ist in der Europäischen Union weiterhin zulässig. Zudem wird der Anwendungsbereich erstmals auf Filmtheater ausgeweitet. Das sichert die EU-Kommission mit der Neufassung der sogenannten "Kinomitteilung" zu, die im November 2013 veröffentlicht wurde. Gegenstand der "Mitteilung über staatliche Beihilfen für Filme und andere audiovisuelle Werke" sind die Voraussetzungen, unter denen öffentliche Förderungssysteme im audiovisuellen Bereich mit dem Beihilferecht der EU in Einklang stehen.
Die SPIO hatte - gemeinsam mit anderen Partnern - gegen die ursprünglichen Pläne interveniert, die den Deutschen Filmförderfonds und regionale Fördereinrichtungen grundlegend infrage gestellt hätten. Die jetzige Neufassung wird den kulturspezifischen Besonderheiten des Films in Europa gerecht. mehrGegen Änderung der 7-Tage-Regelung für Mediatheken
Die geplante Änderung der bestehenden 7-Tage-Regelung für die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gefährdet die Kinofilmproduktion in Deutschland. Daher hat sich die SPIO gegen den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 25. Oktober 2013 ausgesprochen, die im Rundfunkstaatsvertrag vorgesehene zeitliche Beschränkung des Mediathekenangebots auf sieben Tage aufheben zu wollen. Die wirtschaftliche Auswertung von Filmen, die nicht zu 100 Prozent von Sendern finanziert sind, würde dadurch im Online-Bereich erheblich erschwert. Massive Auswirkungen wären auch in der Kino- und DVD-Auswertung zu erwarten.
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FSK-Forschungsprojekt zur Wirkung von Filmen
Der vierte Teil des Forschungsprojektes "Medienkompetenz und Jugendschutz" der FSK ist abgeschlossen, die Ergebnisse werden im Februar 2014 veröffentlicht. Dabei wurde die Wirkung von Filmen auf die Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen untersucht. Mit 517 beteiligten Schülerinnen und Schülern ist das Forschungsprojekt - in Kooperation mit dem Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz - die bis dato umfangreichste Untersuchung in der Medienwirkungsforschung zu Kinofilmen. Die Ergebnisse helfen Jugendschutzrelevanz und Wirkungsrisiken besser einzuschätzen. Zudem geben sie Auskunft, welchen Einfluss Filme bei der Lösung von Alltagsproblemen und Identitätskonflikten haben.
Zentrum für Kinderschutz im Internet (I-KiZ) gestärkt
Das Zentrum für Kinderschutz im Internet (I-KiZ) wird durch den Koalitionsvertrag gestärkt. Die 2012 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartete Initiative soll nun eine neue Gesamtstrategie erabeiten, die Regulierung, Anbieterverantwortung und Stärkung der Medienkompetenz miteinander verbindet und eine internationale Zusammenarbeit sicherstellt. Seit der Gründung engagieren wir uns in der Fachkommission "Prävention, Aufklärung, Meldemöglichkeiten". Stefan Linz (Sprecher der Film- und Videowirtschaft bei der FSK und Leiter FSK.online) nimmt diese Aufgabe wahr.
FSK-Prüfertagung zum Thema Jugendgefährdung
Das Thema Jugendgefährdung stand im Fokus der turnusmäßigen FSK-Prüfertagung im Oktober 2013. FSK-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert und Stefan Linz, Sprecher der Film- und Videowirtschaft bei der FSK, begrüßten die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Prüferinnen und Prüfer im Deutschen Filmhaus (Wiesbaden).
Dr. Reinhard Bestgen, Hauptausschussvorsitzender und Mitglied der SPIO-Juristenkommission, ging in seinem Impulsreferat auf die Kennzeichnungen mit "Keine Jugendfreigabe" und die Nicht-Kennzeichnung von Spielfilmen mit jugendgefährdenden Inhalten ein. mehr
41. Deutscher Filmball in München
Nunmehr zum 41. Mal lädt die SPIO zum Deutschen Filmball in den Bayerischen Hof nach München. Die Gala ist seit Wochen ausverkauft und bietet - wie gewohnt zum Abschluss der Filmwoche München - den festlichen Jahresauftakt für die Filmwelt.
Rund 1000 Persönlichkeiten aus Film, Medien, Politik und Gesellschaft werden wieder bis in die frühen Morgenstunden feiern.
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